Sommermusik "Barockmusik für Cello"

In der späte Renaissance erschien in Italien mehrere Sammlungen mit Werke für Soloinstrumente. Eine der umfassendsten ist eine unvollendete Sammlung bestehend aus 15 Ricercate (präfugalen, bzw. mehrstimmig angelegte Sätze) für verschiedene Instrumente, von ein unbekannter Komponist namens Aurelio Virgiliano. Stilistisch wird Virgiliano als Venezianer eingeordnet. Der Bedeutung von 'Il Dolcimelo' ist unklar; der süße Melodie, oder der Süsse-Apfel-Baum (der Baum der Erkenntnis).

 

Erst als die Barockzeit ausgeklungen war, haben auch die Franzosen ihr Königliches Instrument - die Viola da Gamba - zugunsten des lautstärkeren Violoncellos aufgegeben. Im ausgehenden 17. Jht. sprach man nicht mehr von einem spezifisch 'Französischen Stil', da sich dieser zunehmend in den vorherrschenden 'Italiensichen Stil' intergriert hatte. Marin Marais - der Sologambist des Sonnenkönigs - ließ sich von dieser Entwicklung nicht beeinflussen, sondern schrieb eine Musik, welche sich an die Werke seines Vorbilds und Lehrmeisters Jean-Baptiste Lully anschließ.

 

Mit mehr als 6.000 überlieferte Kompositionen ist Georg Philipp Telemanns Werk nicht zu fassen. Es streckt sich über alle Gattungen und Stilrichtungen. Telemann ist der produktivste - und wohl unüberschaubarste Komponist der Musikgeschichte. 1721 wurde er Kirchenmusikdirektor in Hamburg. 1735 veröffentlichte er dort 72 Fantasien für Soloinstrumente; 36 für Cembalo und je 12 für Violine, Flöte und Gambe. Die Gambenfantasien galten als verschollen bis sie 2015 wiederentdeckt wurden.

 

Ludwig Frankmar (*1960) war in seiner Heimatstadt Malmö Schüler von Guido Vecchi, und war als Orchestermusiker an der Barcelona Oper und als Solocellist der Göteborger Oper tätig, sowie, nach Studien bei Thomas Demenga an der Musik-Akademie Basel, als Solocellist der Camerata Bern. Als er 1995 den Orchesterberuf verließ beschäftigte er sich zuerst v.a. mit zeitgenößischer Musik. Kontakte und Zusammenarbeit mit Kirchenmusikern führten ihn zur Alten Musik und zur historischen Aufführungspraxis. Es folgte ein Barockmusikstudium an der Sweelinckkonservatorium Amsterdam. Neben Solokonzerten ist er auch Mitglied der Ensemble der Dietrich-Bonhoeffer-Gemeinde in Berlin-Lankwitz. Er spielt ein fünfsaitiges Barockcello, gebaut von Louis Guersan (Paris, 1756).

 

 

 

Datum / Uhrzeit

6. August 2020, 19:30 - 20:00 Uhr

Ort

Kirche zum Vaterhaus

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